,,Na toll‘‘, denke ich mir, nachdem meine Freundin aus dem Raum gerannt ist. ,, Jetzt stehe ich ganz alleine hier. Es ist 11.30 Uhr und ich muss wahrscheinlich die ganze Pause lang putzen. Zwei Jungs sollten eigentlich die Tafel wischen, aber die sind direkt am Anfang der Pause abgehauen. Wahrscheinlich Fußball spielen oder so und jetzt hat meine Freundin auch noch das Weite gesucht.“ Benommen schwinge ich den Besen. ,, In ein paar Minuten kommt auch noch der Lehrer wieder und der ist dann auch schlecht gelaunt und schimpft, weil ich nicht fertig bin. Dabei ist das nicht meine Schuld, wenn er überzieht und die Jungs und meine Freundin flüchten, dann muss ich doch alles alleine machen. Dabei sollte ich doch sauer sein, weil ich in der Pause nicht raus darf, sondern den Klassenraum fegen muss!“
Solche Sätze hört man seit Dezember 2022 öfter, denn viele beschweren sich über den neuen Dienst, vom dem sie glauben, dass sie die einzigen sind, die ihn erledigen. Viele Schüler erledigen ihre Dienste sehr zuverlässig und gründlich, aber manche Schüler machen ihre Dienste nicht, weil sie denken, dass das Konzept des Ordnungsdienstes keinen Sinn ergibt oder weil sie keine Lust haben. Der Ordnungsdienst funktioniert so: Vier Schüler müssen nach der 6. Stunde länger bleiben. Zwei Schüler müssen die Klasse fegen und zwei müssen die Tafel wischen und wenn sie es nicht tun, findet man am nächsten Tag einen Zettel auf dem Lehrerpult, dass der Raum nicht gewischt wurde. Doch was ist, wenn man die 6. Stunde Entfall hat oder wenn man in der 6. Stunde in einem anderen Klassenraum Unterricht hat. Wenn man die 6. Stunde Entfall hat, soll man schon in der 5. Stunde fegen oder wischen. Wenn man in einem anderen Klasse Unterricht hatte, wird, wenn man nicht gefegt hat, geguckt wer zuletzt in dem Raum Unterrichtet hatte und dann findet man halt den Zettel am nächsten Tag auf dem Lehrerpult. Die Schule muss sich aber auf die Schüler verlassen, dass sie ihre Aufgaben machen, denn die Schule hat dieses nicht ohne Grund eingeführt. Die Klassenräume des alten Gebäudes hatten nur Teppichboden und der war sehr dreckig. Überall lag Müll auf dem Boden und die Tafel war sehr oft nicht gewischt. Außerdem liegt in den Containern immer sehr viel Sand, den die Schüler von draußen, von den neuen Klettergerüsten, mit in die Klassenräume bringen. Da Mittelstufenkoordinatorin Frau Wieczorek-Spencker dieses Konzept des Ordnungsdienstes schon von einer ihrer früheren Schule kannte, setzte sie sich das Ziel, dieses Konzept hier einzuführen. Dies schaffte sie auch, denn seit September 2022 ist der Ordnungsdienst in Planung und seit Dezember 2022 gibt es dieses Konzept auch. Das viele Schüler sich an das Konzept nicht halten, obwohl es manchmal etwas nervig sein kann, ist schade, denn wenn sich jeder an das Konzept halten würde, hätte wir eine sehr saubere Schule. Ich hoffe an unserer neuen Schule halten sich mehr Schüler an den Ordnungsdienst, denn wir bekommen eine neue Schule geschenkt und ich denke, wir alle wollen nicht, dass sie schnell dreckig wird und vermüllt.
Vielleicht sollte man den Ordnungsdienst für die Schüler etwas reizvoller machen, z.B. könnten sich die Schüler ihre Partner selber aussuchen und man nimmt keine zwei Schüler, die auf der Klassenliste direkt hintereinander stehen oder man könnte versuchen, beim putzen Musik laufen zu lassen, damit die Schüler mehr motiviert werden. Vielleicht könnte jeder Schüler dem Lehrer seinen Lieblingssong schreiben und dieser macht eine Klassenplaylist. Diese spielt der Lehrer dann beim Ordnungsdienst ab und jeden Tag spielt er einen anderen Song ab. Viele Schüler wissen auch nicht, dass man beim Ordnungsdienst Musik mit Kopfhörern hören darf und wenn man dann Musik gelassen hört, während man fegt oder wischt, kann man sich kurz vom stressigen Schultag erholen.
Yuna Egert