Lässt man im Moment in einem Klassenraum den Blick über die Seitentaschen der Rucksäcke schweifen, fällt eine Marke besonders auf: Air up. In mindestens einem Drittel der Rucksäcke steckt eine Flasche und so ziemlich jeder hat schon einmal davon gehört. Das Prinzip ist so simpel wie schlau: Man füllt ganz normales Leitungswasser in die Flasche und mithilfe von duftenden „Pods“ wird dem Gehirn vermittelt, das Wasser hätte einen Geschmack. Das System wird von der Firma als extrem fortschrittlich und nachhaltig beschrieben. So schreiben Sie auf ihrer Website, mit Air up spare man einiges an Plastik und das System sei ein Meilenstein in Sachen Nachhaltigkeit, allerdings gibt es auch einige Nachteile. Zum einen sind die Flaschen sehr teuer (eine graue Plastikflasche und drei Pods 34 €), obwohl es sich abgesehen von den Podvorrichtungen eben um graue Plastikflaschen handelt. Das Versprechen „Nachhaltigkeit“ wird wie gesagt auch gegeben. Die Pods werden aber in der Türkei und die Flaschen in China produziert, was lange Transportwege bedeutet. Zusätzlich sind sämtliche Bestandteile großzügig in Plastik verpackt, was einiges an Müll bedeutet. Auch die Angabe „recycelt“ wird von einigen Kritikern angezweifelt. Das nächste Versprechen der Marke ist ohne Zusatzstoffe zu sein. Dies trifft auch auf die meisten Pods zu, in einigen wurden von der Stiftung Warentest, aber auch unnatürliche Inhaltsstoffe wie zum Beispiel wie Piperonal und Vanillin (das sind zwei künstliche Vanillearomen) nachgewiesen. Insofern kann man sagen, dass die Firma einige Versprechen macht, die nicht gehalten werden, beziehungsweise nicht den Fakten entsprechen. Fernab von diesen gedehnten Wahrheiten, haben die Flaschen aber auch gute Seiten. Gesund und praktisch ist es natürlich schon, häufiger Wasser zu trinken. In Deutschland ist die Qualität von Leitungswasser nämlich eigentlich sehr gut, und trotzdem trinken viele Menschen Wasser oder Softgetränke aus Flaschen, was umwelttechnisch gesehen nicht sonderlich sinnvoll und gut ist. Mit Air up könnte dieses Problem gelöst werden. Aber ob man ein Unternehmen unterstützen will, dass sich nicht so ganz an die Fakten hält, muss man selbst entscheiden.