Aber wie würde diese Leistung gemessen werden und welche Folgen gäbe es?
Man könnte die Leistung der Lehrkräfte an den Noten der Schüler*innen messen, doch dies würde zu vielen Problemen führen. Zum einen kann es sein, dass eine Lehrkraft das Wissen ihres Faches zwar perfekt beherrscht, dieses aber nicht an die Schüler*innen weitergeben kann und deren Noten deshalb nicht die besten sind. Aber handelt es sich dann um eine „schlechte“ Lehrkraft? Außerdem währe es viel einfacher die Schüler*innen insgesamt besser zu bewerten, als dafür zu sorgen, dass sie den Inhalt des Unterrichtes verstehen. Und obwohl es sich erstmal toll anhört, würde so ein „besseres Bewerten“ auf kurz oder lang nur Probleme bereiten.
Die Idee, das Gehalt einer Lehrkraft von der Anzahl der Schüler die die Klassenstufe schaffen würde aus dem selben Grund scheitern.
Sollte man also vielleicht lieber die Schüler*innen darüber abstimmen lassen, welches Gehalt für die jeweiligen Lehrkräfte angemessen wäre? Auch dies ist keine Lösung, denn welche Lehrkräfte die beliebtesten sind hängt oft nicht (-nur) von deren Unterrichtsqualität, sondern meistens auch vom allgemeinen Auftreten ab. Es könnte also darauf hinauslaufen, dass manche Lehrkräfte sich eher darauf konzentrieren würden sympathisch zu sein und sich bei den Schüler*innen beliebt zu machen, als ihr Wissen weiterzugeben. Die Schüler*innen würden wahrscheinlich einfach ihre Lieblingslehrkraft wählen.
Zwar ist das Engagement bei Lehrkräften, die ihren Job (und vorallem ihr Fach) mögen meistens sowieso schon groß, aber vielleicht wäre es effektiver wenn die Lehrkräfte einfach Bonuszahlungen für zusätzliche Engagement erhalten würden. (Also wenn sie z.B. ihre Urlaubstage/Wochenenden für Freizeiten opfern, extra AGs (nach Unterrichtsschluss) organisieren u.s.w.)
(Die Schulleitung könnte entscheiden, welche Tätigkeiten als „zusätzliches Engagement“ gelten. Dies wäre auch eine attraktive Maßnahme für Quereinsteiger & Anfänger, und würde vielleicht den Lehrberuf wieder beliebter machen und auf diesem Weg den Lehrermangel ausgleichen. Man sollte aber auch immer im Hinterkopf behalten, dass so ein „Leistungskampf“ auch zu Konkurrenz im Kollegium führen könnte.
Merle Sophie Rehr