Besuch der Liberalen Jüdischen Gemeinde Hannovers
Am 12.02.2025 und 13.02.2025 besuchte unser 10. Jahrgang die Liberale Jüdische Gemeinde Hannover. Ziel unseres Besuchs war, mehr über das Leben und den Glauben der Juden in Hannover zu erfahren. Nach unserer Ankunft wurden wir herzlich von Rebecca Seidler, der ersten Vorsitzenden im Landesverband der Liberalen Jüdischen Gemeinden in Niedersachsen und Geschäftsführerin der Liberalen Jüdischen Gemeinde Hannover begrüßt. Anschließend erhielten wir eine Einführung in die Geschichte der Gemeinde, welche 1995 gegründet wurde. Die liberale Gemeinde setzt sich für eine offene Auslegung des Judentums ein. Rebecca Seidler berichtete zunächst über den Ursprung der jetzigen Synagoge, welche vorher als Kirche genutzt wurde. Danach gingen wir zu einem Vorraum, der durch eine Glastür vom Gebetsraum getrennt ist. Neben der Tür steht generell ein kleiner Korb mit den jüdischen Kopfbedeckungen Kippot. Traditionell wird die Kippa von Männern getragen, für Frauen wird es in liberalen Gemeinden angeboten. In dem Gebetsraum steht mittig die Bima, eine Art Podium. Wir setzten uns auf die Stühle, die rund um die Bima verteilt sind. Ein Stuhl fiel auf, da über ihm eine gelbe Husse lag. Der Stuhl steht für die Geiseln der Hamas, deren Freilassung die jüdischen Gemeinden noch erwarten. Nachdem wir uns gesetzt hatten, öffnet Rebecca Seidler einen großen Vorhang hinter dem sich der Toraschrein befindet. In dem Toraschrein liegen verschiedene Torarollen. Rebecca Seidler zeigte uns eine der Torarollen und erklärte uns, dass die Herstellung sehr aufwändig sei, da die Schreiber darauf achten müssten, alles richtig zu schreiben. Sie erzählte uns viel über jüdischen Traditionen und über den Glauben und beantwortete unsere Fragen zu den verschiedenen Themen ausführlich. Ein ernster Aspekt ihrer Erzählung war, dass mittlerweile bei jeder Veranstaltung und jedem Gottesdienst die Polizei anwesend sein muss, um gegebenenfalls die Menschen und die Gemeinde zu schützen. Diese Maßnahmen sind immer noch wichtig, da die Feindlichkeit gegenüber jüdischem Leben wieder zugenommen hat. Der Besuch war für uns alle eine sehr interessante Erfahrung, da er uns viele Einblicke in den jüdischen Glauben gegeben hat.
Es ist sehr wichtig andere Glaubensgemeinschaften kennenzulernen um tolerant und offen miteinander umzugehen zu können.