Interview mit den Praktikant*innen am EKG

Der Spargel: War das Praktikum insgesamt, wie Sie es erwartet hatten?
Sina Meermann: Es war besser, als ich es erwartet habe, weil ich die den Kunstbereich hier super cool finde. Also z.B. die Materialsammlung war viel umfangreicher als erwartet. Ich selber war ja auf der Albert-Einstein-Schule Schülerin. Deswegen war das natürlich immer so ein Konkurrenzding. Aber die Erich musste ich mir natürlich auch Mal anschauen. Und aus Lehrerperspektive, verrat es nicht den anderen (lacht), würde ich der Erich den Vortritt lassen. Also fand ich es sehr gut, ja.
Viele Leute sagen ja, es gibt zu wenig praktische Inhalte im Lehramtsstudium und sehr viel Theorie. Sehen Sie das auch so?
Definitiv. Also, für Lehrkräfte für‘s Gymnasium auf jeden Fall. Die, die Grundschule, Haupt- und Realschule machen wollen, haben ein halbes Jahr, also ein Semester lang, in ihrem Masterstudium Praxis. Wir nicht. Ich reg mich da auch immer drüber auf, weil wir fünf Jahre lang studieren und ich glaube, wir sind, lass mich kurz rechnen, 14 Wochen in den fünf Jahren in der Schule. Und man kriegt nur hier wirklich mit, wie es eigentlich ist. Und wenn ich vorne stehe, denke ich nicht an die ganzen didaktischen Theorien, die ich irgendwann mal gelernt haben soll. Und was vor fünf Jahren passiert ist, weiß ich jetzt auch nicht mehr.
Was ist die wichtigste Sache, die Sie aus Ihrer Zeit hier mitnehmen?
Dass Schule bunt ist und die Schülerinnen bunt durchmischt sind und dass jeder Tag anders ist und ich genau das so wertschätze.
Haben Sie auch etwas sehr Abschreckendes erlebt?
Nein, zum Glück nicht. Es gab nur eine Situation, was heißt sehr abschreckend? Da sollten die Kinder Stillleben zeichnen und es gab so Plastikbälle, die sie sich raussuchen durften. Da habe ich mir dann in meine Notizen geschrieben, dass ich niemals Bälle als Vorlage nehmen werde, weil die die natürlich nicht abgezeichnet, sondern nur hin und her geworfen haben. Und wir sind nicht im Sportunterricht, deswegen war ich so, hm.
Sind Sie jetzt nach dem Praktikum eher noch motivierter weiter zu studieren oder eher etwas verunsichert?
Ich bin quasi am Ende meines Studiums. Im Sommer bin ich fertig. Aber ich freue mich jetzt umso mehr auf die Praxiszeit.
Hat Sie irgendwas überrascht? Nein, wirklich nicht.
Welche Art von Person, beziehungsweise wem würden Sie so ein Lehramtsstudium empfehlen?
Menschen, die Lust haben auf andere Menschen. Menschen, die Sachen gut erklären können und auf unterschiedliche Weisen erklären können. Außerdem sollte man super motiviert sein, weil ich glaube, man braucht Motivation für den Job. Und man sollte auch mit Chaos umgehen können.
Und was fasziniert Sie persönlich am meisten am Beruf als Lehrkraft?
Dass man mit den Schüler*innen so nah in Kontakt kommt, dass man die kennenlernen kann, dass man einfach viel und eng mit anderen Menschen zusammenarbeitet und dass jeder Tag anders ist. Das finde ich super.
Okay, das war es dann auch schon. Vielen Dank für das Interview:)

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