Fleisch oder Zukunft? Warum Vegetarismus wichtig ist!

Sommerzeit ist Grillzeit. Sobald die Abende wieder länger und wärmer werden, fangen viele Menschen an, zu grillen. Aber egal ob mit Freund*innen, Familie, Bekannten oder Kolleg*innen, ein Lebensmittel landet dabei besonders häufig über der Kohle: Fleisch. Durchschnittlich 51,6kg Fleisch isst jede*r Deutsche pro Jahr. Und das, obwohl ein so hoher Fleischkonsum umwelttechnisch eine Katastrophe ist. Pro Kilogramm Rindfleisch werden etwa 14kg Kohlenstoffdioxid in die Luft freigesetzt (zum Vergleich: für die gleiche Menge Mais sind es etwa 1,2kg).
Eine Alternative zum Fleischkonsum ist Vegetarismus. Vegetarisch zu leben bedeutet, keine Produkte zu konsumieren, die direkt aus einem Tier hergestellt worden sind. Neben Fleisch zählt dazu beispielsweise auch Gelatine. Gründe dafür, sich für eine solche Ernährung zu entscheiden, sind vielfältig. Viele Menschen finden es ethisch nicht vertretbar, Tiere für den eigenen Genuss zu töten. Gerade in der Massentierhaltung werden diese Tiere oft unter schlechten Bedingungen gehalten und leiden ihr ganzes Leben, bis sie dann auf einem Teller landen. Ein weiterer Grund sind die bereits oben genannten Einflüsse auf Umwelt und Klima. Kohlenstoffdioxid ist nicht einmal das einzige Problem für das Klima und die Umwelt, dass durch Fleischkonsum verstärkt wird. Für ein Kilo Rindfleisch werden über 15.000 Liter Wasser, 7-16 kg Soja und deutlich mehr Energie verbraucht, als für ein Kilo Pflanzen benötigt werden würde. Durch die Entscheidung, vegetarisch zu leben, spart man also viele Ressourcen ein und reduziert den eigenen ökologischen Fußabdruck erheblich.
Dazu kommt, dass bestimmte Mengen oder Sorten von Fleisch auch gar nicht so gesund sind, wie einige Menschen behaupten. Oft werden den Tieren Antibiotika verabreicht, die man durch ihren Konsum auch zu sich nimmt, hohe Mengen rotes Fleisch können das Krebsrisiko erhöhen und Menschen, die viel Fleisch konsumieren, haben ein erhöhtes Risiko für gesundheitliche Beschwerden wie Bluthochdruck, Diabetes oder Herz- Kreislauferkrankungen.
Gute Gründe vegetarisch zu leben gibt es also viele. 9% der Bevölkerung leben mittlerweile vegetarisch, was allerdings längst nicht der Mehrheit entspricht. Auch die Gründe dafür sind verschieden. Für viele Menschen spielt der Geschmack eine Rolle. Sie finden Fleisch lecker und möchten deswegen nicht darauf verzichten (an dieser Stelle könnte ich jetzt anbringen, dass es auch seehr gute Ersatzprodukte gibt, die diesen Geschmack ziemlich gut ersetzen, aber wir wollen es ja nicht übertreiben nh :)) Anderen ist der Aufwand, der durch eine solche Ernährungsumstellung entsteht, zu groß.
Aber ist dieser Aufwand eigentlich wirklich so groß? An dieser Stelle kann ich aus eigener Erfahrung berichten. Ich selbst habe etwa zwei Jahre pescetarisch (pescetarisch = kein Fleisch aber Fisch) gelebt und bin jetzt seit einem halben Jahr Vegetarierin. Für mich war zwar die Entscheidung sehr schwer, die Umstellung an sich aber einfach. Da meine Schwester bereits Vegetarierin war, kochen wir zu Hause mittlerweile komplett fleischfrei, außer zu ganz seltenen Anlässen, z.b. wenn Besuch da ist. Nur in Restaurants ist es manchmal eine Herausforderung, ob in Gericht xy jetzt etwas Tierisches enthalten ist oder nicht.
Ich weiß natürlich, dass es nicht in jeder Familie so einfach ist. Für Menschen aus Familien, in denen viel Fleisch gegessen wird, kann es schon sehr schwierig sein, zu Hause vegetarisch zu essen. Wenn dann auch noch die Eltern bzw. Erziehungsberechtigten kein Verständnis für die Entscheidung haben ist es leider in manchen Fällen fast schon unmöglich ganz vegetarisch zu leben. Allerdings muss das vielleicht auch gar nicht der Anspruch sein. Bereits durch einen fleischfreien Tag in der Woche kann man so viel Wasser sparen, dass eine Person damit anderthalb Jahre lang täglich duschen könnte. Und auch wenn man, wie ich, erstmal nur auf Fleisch und nicht auf Fisch verzichtet macht das einen Unterschied.
Am besten für das Klima, den Wasser- und Ressourcenverbrauch und das Tierwohl ist natürlich immer noch die vegane Ernährung, bei der ich auch noch nicht angekommen bin. Gerade bei Kindern und Jugendlichen muss man dabei dann allerdings auch sehr genau darauf achten, dass alle Nährstoffe ausreichend zugenommen werden. Auch bei Erwachsenen ist vegan leben natürlich sehr aufwendig.
Insgesamt gibt es also genügend Gründe, vegetarisch, pescetarisch oder vegan zu leben. Trotzdem gehören dazu natürlich eine Umstellung und ein erhöhter Aufwand. Und doch macht bereits eine „kleine“ Umstellung einen großen Unterschied. Du könntest zum Beispiel bei deinem nächsten Einkauf einfach Mal die vegetarische Alternative anstatt der mit Fleisch kaufen, das nächste Mal im Restaurant etwas vegetarisches bestellen oder sogar einen fleischfreien Tag in deiner Familie vorschlagen. Egal an welcher Stelle und wie viel Fleisch du einsparst: Jede eingesparte Menge Fleisch ist ein weiterer Schritt in Richtung von mehr Tierwohl und einem Aufhalten des Klimawandels.

Das Foto ist von @ ni.cola_cole auf Instagram, schaut da gerne vorbei 🙂

Weitere Quellen für Zahlen:
https://www.ifeu.de/fileadmin/uploads/IFEU-MBW_Fleisch_Bericht_2013-final.pdf
https://wfd.de/themen/wasserfussabdruck-von-fleisch/
https://www.peta.de/themen/gruende-gegen-fleisch/

– Carla Zeitschel *

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