Einordnung der Juniorwahlergebnisse an unserer Schule

Vom 17.02. bis zum 20.02. wurde an unserer Schule die Juniorwahl durchgeführt, bei der alle Schüler*innen ab der achten Klasse ihre Stimme abgeben konnten. Die Ergebnisse, auf die ich mich im Folgenden beziehen werde, findet ihr auf dem Foto oben und in dem Artikel „Juniorwahl am EKG“
Mittlerweile haben auch die wahlberechtigten Erwachsenen bei der Bundestagswahl abgestimmt, sodass man die Ergebnisse auch miteinander vergleichen kann.
Klarer Gewinner der Erststimmen war der Direktkandidat von der SPD, Matthias Miersch, der ganze 37,3% der Stimmen bekam und somit fast 15% mehr als der zweitplatzierte Dirk Tegtmeyer von den Linken erhielt. Das ist einerseits interessant, weil das Ergebnis bei der „echten“ Bundestagswahl deutlich knapper ausfiel und Matthias Miersch mit nur 1,8 % Vorsprung vor Tilman Kuban von der CDU gewann. Andererseits hatte die SPD in unserer Wahl deutlich weniger Zweitstimmen, was bedeutet, dass Leute entweder taktisch gewählt haben (also nicht die Person, die sie eigentlich gewählt hätten, weil diese ohnehin keine Chance auf das Direktmandat gehabt hätte) oder weil Matthias Miersch als Einzelperson besonders beliebt ist. In Sachen Zweitstimmen zeigt sich auch eine klare Gewinnerin: Die Linke liegt mit 26,6% klar vorn. Außerdem in unseren fiktiven Bundestag eingezogen wären die CDU mit 17,7%, die SPD mit 16,7%, die Grünen mit 11,8%, die AfD mit 6,8% und das BSW mit 6,1%. Die FDP und andere Kleinstparteien wären wie in der echten Wahl an der 5% Hürde gescheitert.
Dass die Linke bei jungen Menschen sehr beliebt ist, zeigte sich auch schon bei der bundesweiten U 18 Wahl. Über Gründe dafür kann vielfältig spekuliert werden. Ein Faktor war sicherlich die groß angelegte Medienkampagne auf von jungen Menschen viel genutzten sozialen Medien. Zudem zeigen die Linken eine ganz klare Kante gegen Faschismus und Menschenfeindlichkeit in der Politik, was in Zeiten des Erstarkens von in Teilen als gesichert rechtsextremistisch eingestufter Parteien als wichtig empfunden wird. Dazu kommt außerdem der große Fokus auf unterstützende Sozialpolitik, der gerade in Zeiten der Inflation eine nicht zu unterschätzende Rolle spielt.
Insgesamt wählte unsere Schule deutlich progressiver und linker als die Erwachsenen in Deutschland und gerade die AfD hat sehr schwach abgeschnitten. Das bringt durchaus Hoffnung für die Zukunft in Deutschland als demokratisches Land.

-Carla Zeitschel

Dir gefällt vielleicht auch...

Beliebte Artikel