Am Montag, dem 11.11, fand im Politik-Leistungskurs von Herrn Mohtaschem kein regulärer Unterricht statt. Stattdessen war ein Jugendoffizier der Bundeswehr vor Ort.
Tim Döbler ist seit nun 12 Jahren bei der Bundeswehr und seit 2025 als Jugendoffizier in Hannover um über die Institution zu informieren.
Ausgerüstet mit einer Präsentation fängt er an zu erzählen: Zuerst stellt er sich einmal vor und berichtet auch, wie er zur Bundeswehr kam.
Zu seiner Schulzeit gab es noch die Wehrpflicht, geregelt in Artikel 12, welche anschließend 2011 von der CSU ausgesetzt wurde. Trotzdem fragte sich Herr Döbler, welchen Beitrag er für die Gesellschaft leisten möchte. Dadurch ging er schließlich 2012 zur Marine.
Das nächste Thema seiner Präsentation war „Sicherheitspolitik und seine Relevanz“, ein Thema das uns alle betrifft.
Wichtig hierfür war vor allem der sogenannte „Fragile States Index“, eine Weltkarte auf der aufgezeichnet wird, wie stabil Länder basierend auf mehreren Faktoren sind.
Deshalb wandelte sich das Thema des Gesprächs schließlich auch in Richtung des Themas Russlandkrieg und dem neuen Vorschlag zur Wehrpflicht von Verteidigungsminister Pistorius (SPD).
Döbler erklärt, dass es sich hierbei zum Einen um die Stärkung des zivilmilitärischen Bündnisses innerhalb Deutschlands handelt, zum Anderen geht es darum, es mehr Reservist:innen für den Ernstfall zu haben. Reservist:in wird jeder und jede, der ehemalig bei der Bundeswehr war. Reservist:innen werden vor allem bei Naturkatastrophen und Unglücksfällen eingesetzt, da sie für den Heimatschutz zuständig sind. Zurzeit gibt es in etwa 860.000 Reservist:innen.
Die neue Wehrpflicht sieht vor, dass alle Männer ab dem Jahrgang 2008 sich verpflichtend mustern. Davor wird erstmal auf Freiwilligkeit gesetzt.
Dadurch soll auch die große Personallücke innerhalb der Bundeswehr gefüllt werden.
Jedoch gibt es zurzeit nicht die Kapazitäten, in großen Maßen Musterungen durchzuführen oder auszubilden. Deshalb sollen, laut den Informationen von Herrn Döbler, zu Beginn nur um die 10.000 Männer gemustert werden. Dies entspricht ungefähr der Zahl an Personen, die sich jährlich im Durchschnitt freiwillig melden. Dann soll diese Zahl schrittweise erhöht werden. Hierbei wird auch darauf gesetzt, dass möglichst viele nach ihrem Pflichtdienst bleiben.
Um dieses Vorhaben zu unterstützen, soll der Dienst attraktiver gestaltet werden, zum Beispiel durch ein bessere Bezahlung oder die Möglichkeit kostenlos Führerscheine zu erwerben.
Das genaue Ziel ist es, 260.00 aktive Soldaten zu erlangen. Zurzeit liegt die Anzahl an aktiven Soldaten bei 182.000.
Diese Zahl soll auch als Abschreckung gegenüber Russland dienen. Um den Bundeskanzler zu zitieren: „Wir müssen uns verteidigen können, damit wir uns nicht verteidigen müssen.“
Abschließend stellt Herr Döbler die Frage:
„Was bin ich bereit für diese Gesellschaft zu tun?“
Ein Bericht von Anic Wappler

